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AURORA ®Ⓢ

Aurora ®Ⓢ ( Vaccinium corymbosum )
(Northern Highbush, USA 2004)
Pedigree: 'Brigitta' x 'Elliott' Application & Right granted File No. 20050223

Marken- und sortenrechtlich geschützt, Nachbau verboten.

Eigenschaften

Wuchs
Geschätzt 1,50 m, kräftig und mäßig aufrecht, eher ausladend.

Reifezeit
Ab 30. August, der späten Reifezeit entsprechende langsame Abreife, besonders auf kühleren, wenig sonnigen Standorten. 'Elliott' beginnt ca. 5 Tage früher.

Ertrag
'Aurora' ist in der Lage, den Ertrag von 'Elliott' zu übertreffen. Der Blütenansatz ist sehr hoch. Für eine bessere Fruchtgröße ist es empfehlenswert, den Ertrag durch Schnittmaßnahmen auszudünnen. Hierzu können die langen Blütenstände nach dem Ende der Blütenfrostgefahr etwa um 1/4 eingekürzt werden.

Aussehen
Die Frucht ist mittelgroß, gleichmäßig rund, von schöner hellblauer Farbe. Die Stängelnarbe ist klein und trocken. Sehr feste Qualität.

Geschmack
Leicht verbesserter Geschmack im Vergleich mit 'Elliott', aber dennoch ähnlich säuerlich. Ebenso wie beim Anbau von 'Elliott' sollte man 'Aurora' vorzugsweise auf Standorten pflanzen, die im Spätsommer über genügend Sonnenstunden verfügen. 

Lagerfähigkeit
In der Lagerfähigkeit übertrifft Aurora die Hauptlagersorte 'Elliott'.

Krankheitstoleranz
Über Krankheitsanfälligkeiten ist noch nichts bekannt. Die Eltern 'Brigitta' und 'Elliott' stehen jedoch vor allem für eine sehr gute Anthraknose-Toleranz. 

Sonstiges
Die antioxidantische Kapazität (Anthocyanin-Gehalt) von 'Aurora' wird ähnlich hoch wie die von 'Liberty' eingeschätzt. 'Aurora' entstammt der gleichen Sämlingsfamilie wie 'Liberty'. 'Aurora' ist mäßig selbstfruchtbar. Ohne Befruchtersorte wird zwar die Menge der Blütenansätze nicht beeinflusst, wohl aber die Fruchtgröße. Die höchsten Saatzahlen und größten Einzelfruchtgewichte bringt 'Aurora' nach Fremdbestäubung durch andere Spätsorten, z. B. 'Ozarkblue', 'Elliott' und 'Liberty'. Den besten Erfolg (unter kontrollierten Versuchsbedingungen) brachte die Bestäubung durch 'Legacy'.

Verwendung

Ernte
Handpflücke. Wegen der ökonomisch wertvollen Fruchtqualität in der Nische der Spätsaison wird 'Aurora' zu 100 % auf dem Frischemarkt abgesetzt. Ob in diesem hochpreisigen Marktsegment und unter den damit verbundenen hohen Qualitätsansprüchen maschinelle Ernte möglich ist wird angezweifelt.

Verwendung
'Aurora' verspricht eine hohe Fruchtqualität in der extrem späten Reifesaison und könnte damit 'Elliott' ablösen. 'Elliott' ist vor allem wegen des sehr sauren Geschmackes nicht unproblematisch, jedoch gab es in Bezug auf Ertrag, Haltbarkeit und Reifezeit bisher kaum Konkurrenz. Wegen dieser hohen wirtschaftlichen Bedeutung wird 'Aurora' ausschließlich für den Frischmarkt angebaut, die bevorzugten Standorte sind natürliche Spätlagen (Osteuropa, mitteleuropäische Hochlagen).

Klima

Klima
Regelmäßig hohe Erträge in Michigan deuten darauf hin, dass Knospen und Holz von 'Aurora' tolerant gegenüber schwankenden Spätherbst- und Frühjahrstemperaturen sind. Die Winterfrosthärte von 'Aurora' ist sehr gut, regelmäßige Temperaturen von unter -20 °C wurden problemlos toleriert. Ein hoher Erbanteil der für mildes Klima prädestinierten Sorte 'Brigitta' spricht für eine gute Anpassungsfähigkeit bei fehlenden Kältestunden.

Sonstiges
Die Sortenbeschreibung für 'Aurora' basiert auf Ergebnissen der amerikanischen Sortenprüfung. Als Kontrollsorte für 'Aurora' diente die ähnlich späte Standardsorte 'Elliott'. In Europa befinden sich zurzeit noch keine mehrjährigen oder großflächigen Produktionsflächen der MSU-Sorten. Die Sortenprüfung für Europa wird in der Prüfstelle des Bundessortenamtes in Marquardt durchgeführt. 'Aurora' wird ebenso wie 'Draper' und 'Liberty' exklusiv in Deutschland und co-exklusiv innerhalb der EU von Wilhelm Dierking Beerenobst vermehrt und vertrieben. Die Michigan State University hat mit ihrem Programm von jeher Maßstäbe in der weltweiten Blaubeer-Industrie gesetzt, so sind z. B. ihre Sorten 'Bluecrop' und 'Duke' seit Jahrzehnten weltweit etabliert. Wichtig für die Hauptanbaugebiete in Europa (D, PL, NL) ist die geographische Herkunft von neuen Sorten, hier zeigt Michigan weitgehende agroklimatische Übereinstimmung mit unseren Standorten.